Bericht: Podiumsdiskussion und Jubiläumsfeier am 28. Oktober 2016
„Hochschulbildung – Recht oder Privileg?“ – dieses Thema hatten wir für eine Podiumsdiskussion gewählt, mit der der 10. Geburtstag von Studieren Ohne Grenzen gebührend gefeiert werden sollte. In der Hörsaalruine der Berliner Charité kamen am 28. Oktober ehemalige und aktive Mitglieder und Interessierte zusammen, um einen Abend lang den Wert und die Rolle höherer Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren. Den Anstoß dafür gab eine Podiumsdiskussion mit Susanne Werner (Brot für die Welt, Referatsleitung Stipendienprogramme), Daniel Tippmann (TU Berlin, Zentrum für Interkulturelle Kommunikation), Vincent Zimmer (Kiron Open Higher Education) und Julia Rettig (Studieren Ohne Grenzen); moderiert wurde die Diskussion von Philipp Meller (Studieren Ohne Grenzen).
Im Zentrum der Diskussion standen Fragen wie, ob es nicht dringendere Probleme gebe als fehlende Hochschulbildung, inwieweit die Wahl des Studienfachs eine Rolle spielt, und ob Hochschulbildung überhaupt friedliche Entwicklung fördern kann.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass Grundbedürfnisse unumgänglich sind, besonders aber auch Hochschulbildung einen bedeutenden Teil zu einer langfristigen, friedlichen Entwicklung beiträgt. Von ihr hänge die wirtschaftliche und technische Entwicklung eines Landes ab, so Susanne Werner. Hochschulbildung sei dafür aber nur der erste Schritt: Hervorgehoben wurde von den Teilnehmern auch die Bedeutung einer Diskussionskultur und die Fähigkeit, kritisch zu denken. Auch geisteswissenschaftliche Studiengänge hätten vor diesem Hintergrund ihre Berechtigung, argumentierte Vincent Zimmer. Daniel Tippmann betonte, man müsse und könne definitiv auf den Einfallsreichtum der Menschen vor Ort bauen. Fehlende Infrastruktur dürfe deshalb keine Ausrede sein, in gewissen Ländern nicht aktiv zu werden. Dem konnte sich auch Julia Rettig anschließen. Sie betonte zudem, dass es wichtig sei, den Universitätsabsolventen auch (Job-) Perspektiven zu bieten – ein Ansatz, den Studieren Ohne Grenzen z.B. in den eigenen und gemeinnützigen Projekten der Stipendiat_innen aufgegriffen hat.
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