Das Stipendienprogramm
Seit 2015 arbeiten Mitglieder von Studieren Ohne Grenzen am Aufbau eines Stipendienprogrammes im ostafrikanischen Binnenstaat Burundi.
Burundi gehört zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. Durch individuelle finanzielle Förderung wird sozial engagierten, bedürftigen Schulabsolventen ein Hochschulstudium in Burundi ermöglicht. Die Förderung besteht aus der Bereitstellung eines Vollstipendiums, inklusive Studien-, Wohn- und Lebenshaltungskosten.
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Die Lage vor Ort
Seit seiner Unabhängigkeit 1962 bis heute ist Burundi durch mehrere Bürgerkriege zwischen Hutu und Tutsi geprägt. Dem letzten und schwersten Konflikt zwischen 1993 und 2005 fielen ca. 300.000 Menschen zum Opfer. Offiziell wurde der Konflikt nach von der UN geführten Verhandlungen 2005 beigelegt. Mehrere kleinere Rebellengruppen blieben jedoch noch bis 2008 aktiv, darunter die älteste und größte (Hutu-geführte) Rebellengruppe FNL. Das UNDP listet Burundi im Human Development Index als 180 von 185 Ländern weltweit. Die Infrastruktur ist landesweit in desolaten Zustand, und im aktuellen Welthunger-Index 2014 wird die Ernährungssituation als „gravierend“ eingestuft und Burundi weltweit an letzter Stelle aufgeführt, gleichauf mit dem Irak und Eritrea.
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Zustand des Schul- und Hochschulsystems
Die Hochschullandschaft Burundis ist nicht sehr vielseitig. Insgesamt existieren vier öffentliche und sieben private Universitäten, sowie verschiedene Institute mit unterschiedlichen Studienangeboten. Die meisten befinden sich in der Hauptstadt Bujumbura.Korruption ist ein generelles Problem in Burundi – so auch im Hochschulsektor. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Leiter der Fakultäten zu kennen um auf die Qualität der Lehre schließen zu können. So sollten Studiengänge ausschließlich an Fakultäten mit motivierten Dekanen unterstützt und die Förderungswürdigkeit des Studiums vorab festgestellt werden. Ein enges Monitoring der Entwicklung der Studienbedingungen ist unverzichtbar.
Burundische Schüler erhalten ähnlich wie in Deutschland ein Abitur nach 13 Jahren Schulzeit. Dieses besteht aus finalen Examen und einem nationalweiten Test, der durch das Ministerium erstellt wird. Bei einer anschließenden Bewerbung für öffentliche Universitäten geben die Abiturienten drei Studienwünsche an, woraufhin das Ministerium die Plätze nach Verfügbarkeit vergibt. Die privaten Universitäten haben keine Aufnahmebeschränkung.
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Ziele des Programms
Es werden die Kapazitäten bedürftiger Schulabsolventen in Burundi zur nachhaltigen Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen gestärkt.Durch die Umsetzung des Projektes und die nachhaltige Durchführung im gesellschaftlichen Umfeld, etablieren die Stipendiaten neue Wege zur Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, indem sie alte Handlungsmuster aufbrechen. Sie werden somit Multiplikatoren für soziale Veränderungen.
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Kontakt
Sie haben Fragen zu unserem Projekt, möchten sich beteiligen oder unsere Arbeit unterstützen? Dann wenden Sie sich bitte an den Projektkoordinator Guillaume De Perlinghi () oder an die stellvertretenden Projektkoordinatoren Vanessa Götz () und Miray Atilgan ().Wir freuen uns!