16 neue StipendiatInnen in Mweso in der DR Kongo
Das SOG-Stipendienprogramm am Institut Supérieur d’Etudes Agronomiques in Mweso geht in diesem Herbst mit 16 weiteren engagierten KongolesInnen in seine vierte Runde. Die zehn Männer und sechs Frauen haben sich im Auswahlverfahren mit spannenden Projektideen und einer überzeugenden Motivation durchgesetzt. Die sozialen Projektvorhaben sind Teil unseres Ansatzes, gezielt WandelgestalterInnen zu unterstützen, welche das im Studium erlangte Wissen für eine Veränderung hin zu mehr Sicherheit und Stabilität in der Region einsetzen.
So plant ein Stipendiat zum Beispiel die Wiederaufforstung eines gerodeten Gebietes durch das Anpflanzen von Seideneichen. Das daraus entstehende Bau- und Brennholz, die CO2-Reduktion, der Schatten, den die Eichen werfen, sowie das Verwenden der heruntergefallenen Blätter als Düngemittel sollen sich als profitabel für die gesamte Gemeinschaft erweisen. Außerdem schützen die Bäume den Boden vor negativen Auswirkungen durch Rodung. Ein anderes Projekt zielt auf einen diversifizierten Gemüseanbau ab, der etwa zwanzig von Witwen geführte Haushalte ernähren könnte. Gleichzeitig möchte der Stipendiat sein erworbenes Wissen im Gemüseanbau an die beteiligten Bauern weitergeben.
Das Auswahlverfahren wurde von den Lokalgruppen aus Aachen und Berlin mit Unterstützung von über hundert Freiwilligen aus ganz Deutschland organisiert. Anhand eines ausführlichen Bewertungskatalogs wurde jedes Dossier von mindestens sieben JurorInnen geprüft. In einer Endauswahl begutachteten wir gemeinsam die Grenzfälle sowie die Bewerbungsdossiers mit stark abweichenden Bewertungen, sodass die finale Rangliste entstand. Wir möchten uns noch einmal für die großartige Unterstützung durch die JurorInnen bedanken.
Die starken Unruhen in der Zielregion Nord-Kivu verzögerten das Auswahlverfahren um zwei Monate. Besonders hervorzuheben ist der beeindruckende Einsatz unserer Partnerorganisation CADEP (Comité des Agriculteurs pour le Développement participatif), die trotz bewaffneter Konflikte im Rahmen der M23-Rebellion die Ausschreibung vor Ort durchführte. Sie ermöglichte damit, dass das Stipendienprogramm auch unter diesen schwierigen Bedingungen fortgeführt werden kann.
Zurzeit werden CADEP und die neuen StipendiatInnen benachrichtigt, damit sie das Studium bald aufnehmen können. Und auch in Berlin sind wir noch nicht fertig, denn hier wird das Auswahlverfahren evaluiert und für die nächste Auswahlrunde optimiert.
Wir freuen uns sehr, dass sich wieder so viele engagierte und motivierte BewerberInnen für das Stipendienprogramm interessiert haben. Wir haben während des Auswahlprozesses tolle Projektideen kennengelernt. Auch wir arbeiten gerade an spannenden Zukunftsplänen, zum Beispiel an einem Alumni-Konzept für die mittlerweile 48 ehemaligen StipendiatInnen und an der Planung von Workshops für die StipendiatInnen.