Interview mit Marie Alomba Kingombe
Marie Alombe Kingombe war von 2008 bis 2014 Stipendiatin von Studieren Ohne Grenzen. Sie studierte zunächst Geburtshilfe an der Universität Kindu. Ihr Licence-Studium (entspricht einem Master-Studiengang) absolvierte sie erfolgreich im Studiengang Öffentliche Gesundheit. Im Februar 2016
I: Sie waren von 2008 bis 2014 Stipendiatin bei Studieren Ohne Grenzen Deutschland e.V. und haben Krankenpflege und Geburtshilfe studiert. Wie sind Sie auf SOG gestoßen und was war Ihre Motivation, sich zu bewerben?
M: Ich habe durch einen alten Freund, der ebenfalls Stipendiat ist, von SOG erfahren. Außerdem sind mir die Aushänge zur neuen Bewerbungsrunde aufgefallen. Meine Hauptmotivation war, dass ich eine universitäre Ausbildung abschließen wollte, um die Bevölkerung in meiner Region zu unterstützen. Durch das Stipendium von SOG konnte ich mein Studium finanzieren, weil meine Familie mich finanziell nicht unterstützen konnte.
I: Hat die Begleitung von SOG während Ihres Studiums etwas bei Ihnen bewirkt oder wären Sie ohne SOG denselben Weg gegangen, den Sie gegangen sind?
M: Das Stipendium von SOG war sehr wichtig für mich. Ohne die finanzielle Unterstützung wäre ein Studium für mich nicht möglich gewesen.
I: Während Ihres Studiums haben Sie sich bereits sozial engagiert. Was genau haben Sie gemacht und was haben sie dabei gelernt?
M: Während meines Studiums habe ich Frauen im gebährfähigen Alter über Familienplanung, Hygiene und Abwasserreinigung aufgeklärt. Dadurch habe ich sehr viel gelernt – insbesondere was Gruppenarbeit und spezielle praktische Fähigkeiten (Seifenherstellung, Brot backen) angeht.
I: Wie hat die Zielgruppe von Ihrem sozialen Engagement von derselben profitiert und wie viele Menschen konnten Sie erreichen?
M: Die Zielgruppe hat von der Sensibilisierung und dem Erlernen hauswirtschaftlicher Tätigkeiten enorm profitiert. Die Gruppe bestand aus mindestens 80 Frauen im gebährfähigen Alter. Allerdings wurden die erlernten Techniken und besprochenen Themen durch die Frauen auch weiter in ihren Bekanntenkreis getragen. So hat das Projekt weitaus mehr Personen erreicht und viele Früchte getragen.
M: 2014 haben Sie Ihr Studium beendet, 2015 ihr Projekt umgesetzt. Sie haben ein medizinisches Zentrum eröffnet. Herzlichen Glückwunsch, das ist eine tolle Leistung! Erzählen Sie uns ein wenig über ihr Zentrum. Was wird dort angeboten und welche Rolle spielen sie?
M: Nach dem Abschluss meines Studiums in 2014 wollte ich meine Projektidee umsetzen und ein medizinisches Zentrum aufbauen. Da mir die finanziellen Mittel zum Neubau fehlten, ist die Örtlichkeit zur Zeit gemietet. Ich bekleide den Posten der Projektkoordination.
I: Führen Sie ihr Projekt alleine oder gemeinsam mit anderen Personen durch?
M: Dieses Projekt stemme ich nicht alleine. Außer mir sind acht weitere Personen aktiv (Hausarzt, Krankenpfleger, Empfang, Verwaltungsangestellter, Springer). Die Stelle als Nachtwache ist bisher nicht besetzt.
I: In welchem Gebiet liegt Ihr Gesundheitszentrum und wieso haben Sie genau diesen Standpunkt gewählt?
M: Unser Gesundheitszentrum liegt zentral in der Gemeinde Kasuku der Stadt Kindu (Provinz Maniema) in der Nähe des Augenarztzentrums. Wir haben diesen Standort aus verschiedenen Gründen gewählt. Der Hauptgrund ist, dass ich mit den dortigen Einwohnern, die Idee für ein Gesundheitszentrum entwickelt habe.
I: Wie war die Reaktion der Menschen in dem Viertel, in dem sie ihr Gesundheitszentrum gebaut haben und wie nehmen sie das Zentrum an?
M: Da es viele Probleme in der medizinischen Versorgung in diesem Viertel gab, war die Bevölkerung sehr glücklich über die Präsenz eines Gesundheitszentrums. Die Bevölkerung hat die Initiative mit offenen Armen empfangen und sie sich zu Eigen gemacht.
I: Wie haben sie es geschafft, Ihr Projekt umzusetzen? Wie haben Sie die finanziellen Mittel für die Projektumsetzung zusammenbekommen?
M: Bei der Umsetzung meines Projektes habe ich von den speziellen Fähigkeiten, die ich in meinem Studium erworben habe, und von Kontakten, die ich an der Universität geknüpft hatte, profitiert. Darüberhinaus haben mir die Betreuung im Rahmen des SOG-Stipendiums und der Austausch mit Bewohnern des Viertels sehr geholfen. Die Finanzierung des Gesundheitszentrums war äußerst schwierig. Die Kosten wurden mit Ersparnissen und Spenden von Teilnehmern meines Aufklärungskurses und von wohltätigen Personen aus dem Viertel bestritten.
I: Wie finanzieren Sie sich jetzt?
M: Momentan trägt sich das das Zentrum noch nicht selbst. Daher ist es finanziell sehr schwierig. Es fehlen Notfallmedikamente und es sind Reparaturen nötig.
I: Welche Herausforderungen begegnen Ihnen in ihrer täglichen Arbeit?
M: Es gibt viele, wie den Vorrat an Medikamenten zu erneuern, Materialien und Nahrung, die Bezahlung der Arbeiter und Angestellten, die Bezahlung von lokalen Kosten des Zentrum, das Fehlen von Energie und Strom und von sauberem Wasser im Gesundheitszentrum.
I: Welchen Einfluss hatte Ihr Studium auf die Umsetzung des Projekts?
M: Mein Studium hatte einen großen Einfluss auf mein Projekt, da ich in der Universität viele ?? in meinem Interventionsgebiet meines Projekts erhalten habe. Dies geschah durch Kurse, Professionalisierungspraktika, Ausbildungsseminare und Informationsveranstaltungen und im Rahmen anderer Angebote zur Weiterbildung der Angestellten.
I: Welche Bedeutung hatte Ihr soziales Engagement während des Studiums für Ihre Projektumsetzung nach dem Studium?
M: Ich bin der Meinung, dass mein soziales Engagement während meines Studiums für mich ein großes Experimentierfeld darstellte, welches mir mit viel Sicherheit beim Voranschreiten geholfen hat. Ich hoffe, dass ich gewappnet bin und sicher voranschreite, um meine Ziele zu erreichen.
I: Welche Rolle spielte Studieren Ohne Grenzen bei der Entwicklung und Umsetzung ihres Projektes?
M: Studieren Ohne Grenzen spielte und spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Umsetzung meines Projekts. Ich halte Studieren Ohne Grenzen für einen großen Katalysator.
I: Haben Ihnen die Angebote von Studieren Ohne Grenzen (Workshops, Projektberichte und Feedback zum Projekt) geholfen, ihr Projekt weiterzuentwickeln, und wenn ja, wie?
M: Ja. während meines Studiums hat Studieren Ohne Grenzen ein System von periodischer Nachverfolgung der Entwicklung meines Projektes kreiert. Grundsätzlich gibt es in dem Gebiet qualifizierte und gute Agenten, die uns Tag und Nacht bei der Orientierung und der Einbettung in unseren Arbeitsbereich hilft. Ich bin wahrlich in guten Händen.
I: Was hat sich im Laufe der Jahre, die sie als Stipendiatin bei Studieren Ohne Grenzen verbracht haben, positiv oder negativ verändert?
M: Studieren Ohne Grenzen hat mein Leben komplett verändert, da ich unter den gleichen Bedingungen wie die Kinder der großen Autoritäten des Landes studiert habe. Ich war ohne wissenschaftliche Vorkenntnisse, aber heute werde ich zu den intellektuellen Frauen meiner Region und meines Landes gezählt. Meine Mentalität hat sich positiv geändert, da ich wie eine intellektuelle und verantwortungsbewusste Frau argumentiere, ich habe einen Teamgeist erworben. Negativ, bin ich der Meinung, dass ich gerne viel lese und arbeite und in gewissen Momenten meine Haushaltsaufgaben vergesse.
I: Was würden Sie anderen jungen Menschen raten, die ein Projekt umsetzen möchten?
M: Anderen jungen Menschen würde ich raten motiviert zu sein. Mut und Geduld zu haben und eine gute Wahl bezüglich lokaler und externer Partner zu treffen.
I: Vielen Dank für dieses Interview.
Originaltext:
I: Vous étiez boursier de Studieren Ohne Grenzen Deutschland e.V.(SOG) de 2008 à 2014 et avez suivi des études de Santé Communautaire et Obstrétique. Comment avez vous fait la connaissance de SOG ?
M: Je connue ESF à travers un ami ancien boursier et par affichage lors de la sélection.
I: Quelles étaient vos motivations à vous porter candidat ?
M: J’étais motivée par le soucie d’affronter les études universitaires pour obtenir mon diplôme et servir la population de ma région. Comme ma famille était incapable de me faire étudier, j’ai profité de la présence d’ESF à Kindu qui m’avait sélectionné comme boursière
I: Diriez vous que l’accompagnement de SOG pendant vos études vous à aidé ou quand bien même sans, vous auriez mené votre parcours universitaire de la même manière ?
M: L’accompagnement d’ESF était de très grande importance car il me soutenait en tous les besoins tend matériel que financiers. La manière dont ESF me soutenait, aucune personne ne pouvait me soutenir de cette manière. Même ma famille était incapable.
I: Pendant vos études vous vous êtes engagés dans un Travail social. Qu’avez vous fait exactement et qu’en avez vous appris ?
M: Pendant mes étude, je me suis engagé dans un travail social avec un groupe des femmes en age de procréer que je sensibilisais dans la planification familiale, l’auto prise en charge et l’hygiène et assainissement. Dans ce groupe j’ai appris beaucoup des choses surtout j’ai acquis l’expérience de travailler en groupe et certaines techniques des métiers comme la fabrication du savon, des pains et gâteaux….
I: De quelle manière le groupe ciblé de votre action sociale en a profité et combien de personnes pouviez vous atteindre ?
M: Mon groupe cible a beaucoup profité directement de mes séances de sensibilisation et de formation pendant toute ma période des études. Le groupe était d’au moins 80 femmes en âge de procréer. Toutefois, les informations et les différentes techniques apprises étaient indirectement répercuté aux autres femmes de notre milieu et ont produit des bon fruits.
I: En 2014, vous avez terminé vos études. Vous avez aussi réalisé votre projet: ouvrir un centre de santé. Félicitations, c’est une réalisation incroyable ! Parlez nous en un peu. Qu’y est-il proposé et quels rôles jouez vous ?
M: Après mes études en 2014, j’ai mis en route mon projet de construction d’un centre médical. Comme je n’avais pas les moyens pour construire un Centre, j’ai préféré prendre un bâtiment en location pour commencer mes activités sanitaires. Dans ce projet que, j’occupe le poste de Coordonnatrice des activités.
I: Menez-vous votre projet seul ou avec d’autres personnes?
M: Je ne suis pas seule dans mon projet, j’utilise 8 personnes dans différents postes repartis de la manière suivante : 1 Coordonnatrice – 1 Médecin généraliste – 1 Administrateur Gestionnaire – 3 Infirmiers – 1 Réceptionniste – 1 fille de salle ; Le poste de sentinelle de nuit est à pourvoir.
I: Dans quelle région est situé votre centre médical et pourquoi avez-vous choisi spécifiquement ce site?
M: Mon centre médical est situé dans la province du Maniema, ville de Kindu dans la Commune de Kasuku, Quartier Basoko, Bloc RVA, sur le Boulevard Joseph Kabila tout proche du Centre des soins oculaires. Nous avons choisi ce contré suite aux multiples raisons dont les plus importantes sont : – notre emplacement dans la ville(c’est le milieu où nous habitons) – C’est la population de ce milieu qui a soulevé cet idée lors de nos réunions de sensibilisation et échanges
I: Comment ont réagit les habitants du quartier, dans lequel vous avez construit votre centre médical ? Comment acceptent-ils le centre?
M: Comme il se posait plusieurs problèmes de soins dans ce milieu, la population était très contente de la présence du centre médical dans leur milieu car il fallait une solution à ce problème. La population a accueilli l’initiative à bras ouverts et elle s’en approprie.
I: Comment avez-vous réussi à réaliser votre projet? Comment avez-vous obtenu les moyens financiers nécessaires pour la réalisation du projet?
M: J’ai réussi à mettre en eouvre mon projet par les connaissances acquises à l’université, les renforcement de capacité dont j’étais bénéficière pendant mes études, l’encadrement sur le projet que je recevais des agents ESF à Kindu(Mr Basile), les échanges que je faisais avec d’autres acteurs dans le milieu m’ont beaucoup outillé pour réaliser mon projet. Pour les moyens financiers, c’est vraiment très difficile. Je faisais des petites économies lors de mon travail social et j’étais aussi soutenu par les membres de mon groupe de travail social et certaines personnes de bonne volonté du quartier.
I: Comment financez-vous votre projet en ce moment ?
M: Pour le projet s’autofinance, mais très difficilement (manques des médicaments de premier nécessité, insuffisance du matériel….)
I: A quels défis faites-vous face lors de votre travail quotidien?
M: Les sont multiples comme : renouvellement de stock de médicaments, matériels et consommables, rémunération des travailleurs, le paiement de frais locatif du centre, absence de l’énergie et de l’eau propre au centre……,
I: Quelle influence avaient vos études sur la réalisation de votre projet?
M: Mes études m’ont apporté une grande influence sur le réalisation de mon projet car à l’université j’ai acquis plusieurs notions dans mon domaine d’intervention de mon projet par des cours, des stages de professionnalisations, des séminaires de formations et voir même les séances d’orientation et d’encadrement par les agents.
I: Quelle sens donniez-vous à votre engagement social, lors de vos études pour la réalisation de votre projet, après vos études ?
M: En mon sens, je trouve que mon engagement social lors de mes études constitue pour moi un grand champ d’expérimentation qui m’aide beaucoup à avancer avec beaucoup de certitude. J’espère que je suis avertie et j’avance surement pour atteindre les objectifs.
I: Quel rôle jouait Studieren Ohne Grenzen dans la conception et la réalisation de votre projet?
M: ESF jouait et joue un rôle capital dans la conception et la réalisation de mon projet, pour moi, je considere ESF comme un grand catalyseur.
I: Est-ce que les offres de SOG vous ont aidé à développer votre projet, et si oui, comment ?
M: Oui, Pendant mes études, ESF a créé un système de suivi périodique de l’évolution de mon projet sanctionné part des rapports. A la base, il y a un agent qualifié et rodé en la matière qui nous aide jour et nuit pour l’orientation et l’encadrement dans notre domaine. Vraiment, je suis entre les bonnes mains.
I: Qu’est ce qui au cours de années, pendant les lesquelles vous étiez boursier de SOG, a changé positivement ou négativement ?
M: ESF a changé complètement ma vie car j’ai étudié dans les mêmes conditions que les enfants des grandes autorités du pays.. J’étais sans bagage intellectuel, mais aujourd’hui je suis compté parmi les femmes intellectuelles de ma région et de mon pays en générale. Ma mentalité a changé positivement car je raisonne comme une femme intellectuelle et responsable, j’ai acquis un esprit d’équipe. Négativement, je trouve que j’ai le gout de lire et de travailler beaucoup et à un certain moment j’oublie mes taches de ménage.
I: Que conseilleriez-vous à d’autres jeunes gens, qui voudrait entreprendre un projet ?
M: Aux autres jeunes, je les conseillerais d’être motivé, avoir du courage, la patience et faire un bon choix des collaborateurs locaux ou de l’extérieurs.
I: Merci pour cette interview.