Burundi
Programmgruppe
Programmgruppentreffen: Online, ein festes monatliches Treffen jeden 2. Sonntag im Monat um 20:00, darüber hinaus weitere Treffen nach Bedarf
Erreichbarkeit: burundi@studieren-ohne-grenzen.org
Aktuelles aus dem Programm:
Aktuell unterstützen wir zehn Stipendiat:innen. Zwei Stipendiatinnen haben wir bereits während ihres Bachelor-Studiums begleitet und ermöglichen ihnen seit 2024, sich in einem Master-Studium weiterzuqualifizieren. Seit 2025 haben wir das Programm deutlich erweitert und ermöglichen nun sieben neuen Stipendiat:innen ein Bachelor-Studium und einer Stipendiatin eine berufliche Ausbildung.
Die Programmregion:
Das burundische Bildungssystem wurde durch historische Konflikte und politische Instabilität, die u.a. im Bürgerkrieg (1993–2005) und der internationalen Isolation des Landes (2015–2020) Ausdruck fanden, vernachlässigt und stark geschwächt. Hinzu kommt die schwierige ökonomische Situation - Burundi zählt zu den ärmsten Ländern weltweit. Einer der gravierendsten Missstände im burundischen Bildungssystem ist der unzureichende und ungleiche Zugang zu Bildung. Dies betrifft alle Bildungsstufen – von der Primar- über die Sekundarschule bis hin zur Hochschulbildung. Mit steigender Bildungsstufe nimmt der Anteil des Zugangs junger Menschen rapide ab. Weniger als 6 % eines Jahrgangs beginnen ein Studium, lediglich 4,18 % schließen dieses ab. Zudem sind Frauen in der Hochschulbildung unterrepräsentiert (unter 40 %). Die Förderung von Bildung in Burundi sehen wir für die Verbesserung der Lebenschancen junger Menschen und die Entwicklung des Landes als entscheidend an.
Das Stipendienprogramm
Programmstart: 2018
Aktuell gefördert: 10 Stipendiat:innen (Stand Juni 2025)
Insgesamt gefördert: bisher 14 vergebene Stipendien, davon 4 abgeschlossene Stipendien (Stand Juni 2025)
In Burundi ermöglichen wir jungen, benachteiligten Menschen mit einem Vollstipendium ein Studium und damit eine Zukunftsperspektive. Wir führen unsere Projekte in Bujumbura, dem zentralen Hochschulstandort des Landes, durch. Prinzipiell steht unser Stipendium allen Studierenden offen (aller Universitäten und aller Studiengänge). Das Vollstipendium umfasst neben den Studiengebühren auch die Lebenshaltungskosten. Damit erreichen wir, dass sich unsere Stipendiat:innen auch in wirtschaftlich prekären Situationen auf ihr Studium und ihr soziales Engagement konzentrieren können. Neben der finanziellen Förderung unterstützen wir unsere Stipendiat:innen während ihres Studiums auch ideell. In Bujumbura stehen unsere burundische Mitarbeiterin und unsere Partnerorganisation FVS-Amie des enfants als lokale Ansprechpartner zur Verfügung. Von Deutschland aus unterstützt jeweils ein Mitglied unserer Programmgruppe eine Stipendiat:in über unser sog. "Buddy-System". Damit fördern wir auch den gegenseitigen kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Burundi. Zudem versuchen wir, die Aufmerksamkeit auf ein in Deutschland wenig beachtetes Land zu lenken und für die dortige ungleiche Bildungssituation zu sensibilisieren.
Projekte der Stipendiat:innen:
Unsere Stipendiat:innen engagieren sich sozial, aktuell z.B. indem sie in Waisenhäusern ehrenamtlich helfen. Zudem setzen die Stipendiat:innen während ihres Studiums oder nach ihrem Studium ein eigenes Projekt um. Das individuelle Projekt ist häufig mit den im Studium erlangten Fähigkeiten verbunden. Beispiele solcher Projekte sind: Rechtsberatung für Kinder und Frauen oder Workshops zum Umgang mit Müll oder gesunder Ernährung. Auf diese Weise leisten unsere Stipendiat:innen als Multiplikatoren einen eigenen gesellschaftlichen Beitrag in ihrer Heimat. Die Effekte unserer Projekte gehen dadurch sowohl in der Breite als auch zeitlich weit über die kurzfristige Studienfinanzierung einzelner Personen hinaus.
Mitarbeitende und Partner vor Ort:
Wir setzen unsere Projekte gemeinsam mit unserer burundischen Mitarbeiterin und unserer Partnerorganisation FVS-Amie des enfants in Bujumbura um. Sie versorgen uns u.a. mit allen nötigen lokalen Informationen, organisieren die Ausschreibungen für neue Stipendienplätze und kümmern sich bei Problemen und Fragen um unsere Stipendiat:innen. Ihre Einschätzungen sind wichtig für uns, da sie uns direkte Einblicke in die Situation vor Ort geben.