Tschetschenien

Das Stipendienprogramm (ausgelaufen)

Programmstart: 2008

Programmende: 2023 (aufgrund fehlender kooperationswilliger Universität bzw. Hochschule ohne Studiengebühren für ausländische Studierende in Deutschland)

Insgesamt gefördert: 8 Stipendiat:innen

Das Stipendienprogramm für Tschetschen:innen war anders strukturiert als die anderen Programme von Studieren Ohne Grenzen:

Stipendiat:innen kamen für Studienaufenthalte nach Deutschland, nahmen an Hochschulveranstaltungen und Workshops teil und absolvierten Praktika. Dies diente dem Spracherwerb und der individuellen Weiterbildung der Stipendiat:innen

Das Stipendium umfasste dabei die Deckung des Lebensunterhalts sowie alle anfallenden Kosten für Sprachkurse und Studium und war zunächst auf jeweils ein Jahr angelegt. Im Anschluss wurde manchen Stipendiat:innen der Aufenthalts für die Dauer eines Bachelorstudiums finanziert. Zudem wurden die Stipendiat:innen auf der Suche nach Praktikumsplätzen und anderen Weiterbildungsmöglichkeiten v.a. im NGO-Bereich unterstütz.

Wie auch bei anderen Programmen von Studieren Ohne Grenzen, nutzen die tschetschenischen Stipendiat:innen ihre, während des Studienaufenthaltes in Deutschland erlangten Erfahrungen, für die Umsetzung eigener Projekte, welche nach ihrer Rückkehr in Tschetschenien durchgeführt wurden.

Da sich im gesamten Bundesgebiet keine kooperationswillige Universität oder Hochschule finden ließ, lief das Programm mit dem Ende des Studiums des letzten geförderten Stipendiaten 2023 aus.

Ausgelaufene Infrastrukturprojekte

Books For Grozny

Während der Tschetschenienkriege (1994–1996, 1999–2008) wurden große Buchbestände der drei staatlichen Hochschulen in der tschetschenischen Hauptstadt Grozny durch Kampfhandlungen und Brände zerstört. Zudem ist die Ausstattung mittlerweile stark veraltet.

Im Rahmen des Projekts Books To Grozny wurden die Universitätsbibliotheken in Grozny mit aktueller Fachliteratur ausgestattet. Von Anfang an wurden die Studierenden, sowie die Universitätsmitarbeiter und Universitätsmitarbeiterinnen der tschetschenischen Seite in die Planung mit einbezogen: Sie entschieden, welche Titel benötigt und in die Büchersendung aufgenommen wurden. Das Projekt Books To Grozny eröffnete tschetschenischen Studierenden einen besseren Zugang zu Bildung, den die staatlichen Strukturen in der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Situation nicht bereitstellen konnten. Auch Lehrkräfte an Universitäten und Schulen, die als Bildungsmultiplikatoren und Bildungsmultiplikatorinnen fungieren, werden von diesem Angebot profitieren.