Das Stipendienprogramm
Um zur nachhaltigen Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Burundi beizutragen orientiert sich das Stipendienprogramm an bereits bestehenden Programmen von Studieren Ohne Grenzen e.V. (SOG) in der Demokratischen Republik Kongo. Durch eine individuelle finanzielle Förderung bedürftiger Schulabsolvent*innen zur Absolvierung eines Hochschulstudiums vor Ort, erweitern diese ihre Kapazitäten zur Umsetzung eigener Projekte. Zentral für die Arbeit des Programms ist daher die Umsetzung eines in Eigenverantwortung entwickelten Projektes der Stipendiat*innen nach dem Studium.
Ziele des Programms
Das Wirkungsziel des Programms ist die Kapazitäten bedürftiger Schulabsolvent*innen in Burundi zur nachhaltigen Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen zu stärken.
- Die Stipendiat*innen agieren als Agenten für Veränderungen. Sie sind es selbst, die Ungleichgewichte in ihrem gesellschaftlichen Umfeld identifizieren. Durch die Projektbeschreibung als Teil des Bewerbungsprozesses demonstrieren die Stipendiat*innen bereits vorab, dass sie eine subjektive Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität wahrnehmen und motiviert sind diese zu schließen. Das anschließende Hochschulstudium vermittelt die nötigen Fach- bzw. Managementkompetenzen hierzu.
- Durch die Umsetzung des Projektes und die nachhaltige Durchführung im gesellschaftlichen Umfeld etablieren die Stipendiat*innen neue Wege zur Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in dem sie alte Handlungsmuster aufbrechen. Auf diese Art und Weise stoßen die Stipendiat*innen dauerhaft weitere soziale Veränderungen an. Sie werden somit Multiplikator*innen für soziale Veränderungen.
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Anforderungen an die Stipendiat*innen
Entscheidend bei der Vergabe unseres Vollstipendiums, inklusive Lebenshaltungs-und Wohnungskosten bis zum Abschluss des ersten und/oder zweiten akademischen Grades (B.A., M.A. oder äquivalentes Diplom), ist das Kriterium der Bedürftigkeit. Demnach möchte das Stipendienprojekt Schulabsolventen fördern, welche ohne finanzielle Förderung keine Hochschulausbildung anstreben würden.
Die Bewerber*innen können sich um ein Stipendium für jegliche an burundischen Universitäten angebotenen grundlegenden Studiengänge bewerben, unabhängig von höheren Kosten für Studiengebühren an privaten Instituten. Das Stipendienprojekt betrachtet sowohl Geistes- und Sozialwissenschaften als auch Naturwissenschaften als förderungswürdig.
Das Projekt der Stipendiaten ist bereits Bestandteil des Bewerbungsprozesses, d.h. es muss bereits vor einer möglichen finanziellen Förderung vorliegen, und spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Stipendiaten. Den Bewerber*innen wird hierbei freigestellt, ob das Projekt bereits während des Studiums umgesetzt wird oder erst als Konsequenz der Qualifizierung eines Hochschulstudiums folgt. Zusätzlich zum sozialen Projekt engagieren sich die Stipendiat*innen ehrenamtlich zwei Stunden pro Woche in Bujumbura oder in der Umgebung. Auch der Themenbereich des Projektes oder der ehrenamtlichen Arbeit wird nicht vorgegeben. Vielmehr sollen die Bewerber*innen selbst die Art und Weise ihres sozialen Engagements bestimmen. Wünschenswert ist allerdings ein Bezug zum angestrebten Studium. In jedem Fall muss das Projekt eigenverantwortlich entwickelt und durchgeführt werden um ownership der Stipendiat*innen für die Wirkungen der gesellschaftlichen Veränderungen sicherzustellen.
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Art der Förderung
Studieren Ohne Grenzen beschränkt sich bei der Betreuung des Projektes ausschließlich auf die Unterstützung bei der Projektkonzeption und Kontaktvermittlung. Sollten finanzielle Mittel zur Umsetzung des Projektes benötigt werden, unterstützt Studieren Ohne Grenzen fast ausschließlich im Rahmen der ideellen Möglichkeiten des Stipendienprogramms. Dies geschieht nur in Ausnahmefällen, d.h. bei Kosten die vor Projektumsetzung nicht zu erwarten waren und nicht von den Stipendiat*inne selbst getragen werden können. Abhängigkeiten des Projektes vom Stipendienprogramm dürfen nicht entstehen, v.a. da dies dem Prinzip der Nachhaltigkeit des Projektes widerspricht.